Trommeln gegen die Abhängigkeit

In Los Angeles hat eine Studie amerikanischer Psychiater ergeben, dass Trommeln einen positiven Affekt auf die Bekämpfung der Drogenabhängigkeit hat. Größere klinische Studien sollen jetzt die förderliche Wirkung des Trommelns bei Substanzabhängigkeit belegen.

Dr. Daniel Dickerson, Psychiater und spezialisert auf die Behandlung von Abhängigkeit, erklärt, dass das Trommeln Depressionen, Angstzustände und Erschöpfungszustände mindert und gleichzeitig die Konzentrationsfähigkeit erhöht. Dr Dickerson hat die Studienergebnisse seiner "Trommel-unterstützten Therapie für Native Americans" erst vor Kurzem der Association of American Indian Physician beim jährlichen Treffen vom 31. Juli bis 5. August, in Anchorage, Alaska vorgestellt. Zu Beginn dieses Jahres endete auch sein 12-Wochen-Programm, welches Bildung, kulturelle Diskussionen, Trommelübungen und einen Gesprächskreis umfasste. Jede Woche konzentrierte sich dabei auf einen der 12 Schritte des Anonyme Alkokohliker-Programms und auf Konzepte des Medizinrades der Northern Plains-Indianer.

"Das Trommeln, welches Teil der Zeremonien und heiligen Feiern der Indianer ist, kann auch therapeutisch bei Substanzabhängigkeit eingesetzt werden", so Dr. Dickerson. Er vermutet, dass das Trommeln eventuell auch bei Gewalterfahrungen therapeutisch eingestzt werden kann. Dr Dickerson forscht dabei in der Native American community. Dabei gibt es aber auch kulturelle Unterschiede zwischen den verschiedenen Stämmen und auch geschlechterspezifische Rollen; so trommeln normalerweise nur Männer bei Zeremonien und Frauen begleiten die Männer bei Tanz und Gesang.

 

Aus europäischer Sicht wäre es wünschenswert, dass die positiven Effekte des Trommelns und sein Einsatz in therapeutischen Einrichtungen auch hierzulande - innerhalb anderer ethnischer Gruppen - untersucht würde, da aus meiner Erfahrung heraus das Trommeln bei Menschen aller Ethnien sehr unterstützend wirkt.


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