Zusammenarbeit von Schamanen und Schulmedizinern in Ecuador

Auch in einem Krankenhaus in Ecuador ergänzt man nun die westliche Schulmedizin mit der Behandlung durch SchamanInnen.

Brennende Kerzen am Krankenbett und die Diagnose von Krankheiten durch die Interpretation von Eidotter mag für uns exotisch klingen, aber die Zusammenarbeit von traditionellen HeilerInnen und Ärzten in Ecuador hat sich als positiv für die PatientInnen erwiesen.

Riobamba's Alternative Andean Hospital ist nur eines von mehreren Krankenhäusern in Ecuador, das diesen Weg der Kooperation zwischen der Volksmedizin aus den Anden und der westlichen Medizin beschreitet. Dabei kommen neben traditionellen Ritualen auch verschiedenste Kräuter und Pflanzen zum Einsatz. Aufgrund der 14 unterschiedlichen ethnischen Gruppen des Landes gibt es auch sehr viele unterschiedliche Zugänge zu medizinischen Behandlungen. Dabei hat man erkannt, dass es wichtig ist, die kulturellen Unterschiede bei der Behandlung von gesundheitlichen Problemen zu berücksichtigen. Aus schulmedizinischer Sicht wird betont, dass die Akzeptanz der schulmedizinischen Behandlung größer sei, wenn man auch traditionelle HeilerInnen beiziehe. Und auch wenn die Wirkung der schamanischen Behandlung oftmals als Plazebo abgetan wird, so eröffnet dieser Zugang vielleicht doch eine neue Sichtweise auf die Behandlungsweisen durch traditionelle HeilerInnen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Wirkung von Komplementärmedizin im Allgemeinen sehr oft als Plazebo-Effekt abgetan wird. Hier verwundert, dass man sich nicht schon lange viel intensiver mit dem Plazebo-Effekt beschäftigt und diesen näher erforscht- dies wäre sicher ein sehr lohnendes Feld der medizinischen Forschung - wenn auch nicht unbedingt für die Pharmaindustrie.

 

mehr zur Zusammenarbeit von SchamanInnen und westlicher Schulmedizin in Ecuador auf:

http://www.bbc.co.uk/news/world-latin-america-18483584