Dürfen SchamanInnen Geld für ihre Tätigkeit verlangen?

Immer wieder gibt es hitzige Diskussionen darüber, ob für schamanische Tätigkeiten Geld (oft als Energieausgleich bezeichnet) genommen werden darf? Gerade in den USA sorgt diese Debatte immer wieder für Auseinandersetzungen, aber auch bei uns ist das Thema Bezahlung ein umstrittenes.

In den USA beherrschen 2 Themen die Diskussion und es gibt eine Gruppe von Natives, die vehement dafür eintritt, dass ein Kennzeichen eines wahren Schamanen/einer Schamanin sei, kein Geld für das Ausüben seiner/ihrer Tätigkeit zu verlangen. Weiters betonen einige Natives, dass viele Weiße sich mit fremden "indianischen" Federn schmücken würden, d.h. dass sie angeblich behaupten, einem Stamm anzugehören oder gar für ihn zu sprechen, obwohl sie von diesem dazu nicht legitmiert sind oder dieser die betreffenden Personen gar nicht kennt.

Dabei geht es vor allem darum, eine spirituelle Kolonialisation und Ausbeutung der Natives zu verhindern.

 

Einerseits ist es korrekt, dass viele SchamanInnen weltweit "nebenberuflich" SchamanInnen sind und mit ihrer Haupttätigkeit für ihren Lebensunterhalt sorgen, andererseits gibt es durchaus Geschenke - auch Geldgeschenke. Grundsätzlich muss jede(r) schamanisch Praktizierende für sich selbst entscheiden, ob und wieviel verlangt wird und ob er oder sie seine/ihre schamanische Tätigkeit als offizielles Gewerbe betreibt. In der industrialisierten Welt drücken wir unsere Wertschätzung sehr oft in Geld aus. Was moralisch und ethisch zu vetreten ist, liegt im Bereich der eigenen Verantwortung. Hier sollte wohl jedeR seinem/ihrem Bauchgefühl folgen und als Klient ist es wichtig, hinzuspüren, ob  lediglich ein finanzielles Interesse des Schamanen an ihm als Kunden besteht oder ein echtes Bemühen um ihn und eine respektvolle wertschätzende Haltung im Vordergrund stehen.

 

Da ein Markt für schamanische "Dienstleistungen" enstanden ist, gibt es sicher auch schwarze Schafe, die nur am Geld ihrer Kunden interessiert sind und somit dem Schamanismus an sich schaden. Daher gilt es auf sein Bauchgefühl zu hören und auch den Verstand einzuschalten!