Das Geheimnis der fliegenden Hirsche

Reist man durch die Weite der mongolischen Steppe, fallen einem die großen Steinmonumente sofort ins Auge. Wie kleine Felsen ragen sie aus der Steppe heraus. Man nennt diese alten Megalithe Bugan chuluu (Hirsch-Steine),

da fliegende Hirschen in sie eingraviert sind. Die meisten dieser Steine befinden sich als Grabmal auf alten Gräbern, weshalb man annimmt, sie hätten eine Art Wächterfunktion für die Verstorbenen.
In der Mongolei selbst gibt es 700 dieser interessanten Steine, im gesamten zentralasiatischen und südsibirischen Raum sind es 900. Ihre Funktion und ihre Erbauer geben der Wissenschaft noch Rätsel auf. Man vermutet allerdings, dass sie aus der schamanischen Tradition aus der Bronzezeit (um 1000 v.Chr.) stammen könnten, vor allem da die Gravur auf den Steinen die 3 schamanischen Welten (obere, mittlere, untere Welt) zeigt. Spätere Steppenbewohner dürften sie dann dazu verwendet haben, ihre eigenen Grabhügel zu markieren.
Von 2004 bis 2007 gab es ein gemeinsames Projekt von mongolischen und amerikanischen Archäologen, die das Rätsel um die Hirsch-Steine lüften wollten. Dabei gab es unter anderem Forschungen zu möglichen Verbindungen zwischen den Völkern der Mongolei und Völkern, die über die Beringstraße auf den amerikanischen Kontinent eingewandert sind, oder auch zu Ähnlichkeiten zwischen Wikingern, Inuits und Mongolen.
Aber noch liegen viele der Geheimnisse der Hirsch-Steine im Dunkel der Geschichte begraben.

 

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